Freitag, 2. März 2012

Mein koreanisches Velo

28.02.2012

Heute gingen nach Downtown um einige Dinge wie Handtücher, Shampo usw zu kaufen. Mir, Philip und Clark (der Kanadier) hatten nicht Lust länger mit den Frauen auf Shopingtour zu gehen und entschieden uns per Taxi zurück zum Campus zu fahren um ein wenig zu relaxen. Ich muss hier vieleicht noch sagen, das die Taxis in Korea ziemlich günstig sind im Vergleich zu den schweizerischen Taxipreisen. Eine Taxifahrt kostet selten mehr als 8000 Won (ca. 7.50 CHF) geteilt durch drei Personen macht das ca. 2.50 CHF pro Fahrt. Ich weiss nicht genau wie die Taxometer von den koreanischen Taxis funktionieren aber einige versuchen mit halsbrecherischen Fahrten (120-150 kmh in der Innenstadt) den tiefen Preisen entgegen zu wirken. So waren wir einmal zu Gast in einem Taxi eines Hobby-Rennfahrers. Dieser hatte offensichtlich die Innenstadt mit einer Rennstrecke verwechselt und so gings mit 120 Sachen im Slalom zwischen den richtig fahrenden (60 km/h) Autos hindurch. Ok es war mehr ein Driften wie ein Fahren, den dauernd quietschten die Reifen und wir flogen von einer Seite auf die andere. Nach jedem Stop gabs ein Burnout und der Taxifahrer lies die Reifen zuerst eine Runde durchdrehen, bevor es im halsbrecherischen Tempo weiter ging. Wer den Film Taxi-Taxi kennt kann sich ungefähr vorstellen, wie wir uns gefühlt haben. Ok zur Verteidigung unseres Fahrers muss ich hier sagen, wir waren vorher und nacher nie mer so schnell zurück und gestorben ist ja auch niemand (obwohl er fast zwei Fussgänger überfahren hat, die gerade die Strasse überqueren wollten).

Ok zurück zum Thema dieses Mal waren wir mit einem vernünftigeren Fahrer unterwegs. Als wir an einem Markt für gebrauchte Küchengeräte, Bohrmaschinen, und Waschmaschinen vorbeifuhren entdeckte Philip ein kleines "Geschäft" (Baracke), die Fahrräder verkaufte. Sofort hielten wir an und Verliesen das Taxi um uns dieses Geschäft näher anzusehen. Die ganze Strasse erinnerte an eine Art Flohmarkt und wir als Ausländer zogen schnell die Blicke auf uns... Das Fahrradgeschäft hatte nur Occasionsfahräder und wurde von einer ca. 50-65 jährigen Frau geführt. Natürlich sprach sie kein einziges Wort Englisch und ausser "Hallo" und "Danke" konnten wir auch kein weiteres Koreanisch. Aber das hinderte die Frau nicht uns während dem ganzen Verkaufsgespräch (ca. 30 Minuten) auf Koreanisch voll zu quatschen. Teilweise machte sie vermutlich Witze... den aufeinmal begann sie aus heiterem Himmel aus vollem Bauch an zu lachen. Wir lachten mit, obwohl wir nicht wussten weshalb, aber die Situation war einfach zu lustig. Die Frau war sehr geschickt im Montieren der Pedalen, die aus Sicherheitsgründen abmontiert waren. Das war sicher ein interessantes Bild, drei Männer schauen einer älteren Frau zu, wie sie drei Fahrräder fahrtauglich macht... aber wahrscheinlich wäre niemand von uns so fix und begabt mit dem Werkzeug umgegangen wie diese Frau.
Mit Händen und Füssen konnten wir unsere Fahrräder von 50'000 Won auf 43'000 Won herabhandeln (ca.40 CHF). Und danach gings mit unseren "neuen-alten" Fahrrädern zurück zum Campus.
Das Fahrrad macht schon Sinn hier, den für die längste Distanz innerhalb des Campus braucht man zu Fuss ungefähr 30 Minuten.

Nachdem wir unsere Fahrräder nach hause gebracht haben, entschieden wir uns dafür sie nach der koreanischen K-Pop Gruppe "Girls Generation" zu taufen und jeder durfte sich für sein Fahrad den Namen eines Mitglieds dieser Gruppe entscheiden. Mein Fahrrad heisst deshalb: Sooyoung. Wir haben uns extra für diese Band entschieden, weil sie 9 Mitglieder hat, somit können also noch sechs weitere Freunde ein Fahrrad kaufen und sie ebenfalls nach "Girls Generation" benennen.




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen