Montag, 9. April 2012

2. und 3. Tag in Seoul (2.Teil)

31.03.2012

Am zweiten Tag bin ich als erster aufgestanden und habe (da ich es am Vorabend, versprochen habe), für alle Frühstück gekauft und zubereitet. Es gab frische Erdbeeren, Äpfel und Orangen dazu Toast, Orangensaft, Butter (gibt es nie in der Mensa), Zitronenkonfiture (sonst gibt es jeden Tag Erdbeere) und Spiegeleier.
Vieleicht sollte ich das nächste Mal mein Maul nicht mehr so weit aufreissen... Die Gruppe war jedenfalls begeistert von dem Abwechslungsreichen Frühstück (mal anders als nur halbwarmer Toast mit Erdbeerkonfitüre)... Leider hatte unser super Hostel nur Vier Teller und drei Löffel... Messer gab es nicht und so mussten wir Dare's und Philip's Schweizer-Offiziersmesser zum bestreichen unserer Toasts benutzen.

Nach dem Frühstück bemerkten wir, dass uns ein Mitglied am Vorabend abhanden gekommen ist. Wir haben irgendwo in Seoul Anna aus Ungarn verloren. Weil sie auch nicht telefonisch erreichbar war, beschlossen wir unsere City-Tour ohne sie zu beginnen. Zuerst gingen wir mit der restlichen Seoul-Truppe an den Insadong Market





Da aber alle andere Intressen verfolgten beschlossen wir uns in verschiedene Gruppen zu teilen. Was wir dann aber nicht taten sondern trotzdem alle zusammen weiter zum "Namsangol Traditonal Korean Village" besuchten. Das traditionelle Dorf war mitten im Hochhaus Dschungel von Seoul und wir konnten vieles über das alte Korea lernen. Zudem konnten wir eine traditionelle Hochzeit mitverfolgen. Wir waren nicht ganz sicher, ob es eine echte Hochzeit oder nur eine gespielte Touristenatraktion war. Dennoch war die Farbenvielfalt der Kleider und der Dekoration sehr beeindruckend. Interessant ist auch, dass alle Häuser (sind schon hunderte von Jahren alt) mit einer Bodenheizung ausgestattet waren. Die Böden wurden durch ein rafinierten Lüftungssystem durch einen Holzofen beiheizt. Das Dorf war ziemlich gross und ich und Dare wollten das ganze Dorf besichtigen während sich der Rest der Gruppe mit einigen Fotos zufrieden gab und zur nächsten Touristenatraktion rannte. Wir ginges ein weniger ruhiger an und verbrachten eine weitere Stunde im Dorf und genossen das schöne Wetter im Garten der um das Dorf angelegt worden ist.
Immer wieder trafen wir auf Kinder die uns stolz auf english begrüssten und uns ausfragten. Wir beendeten unser Besuch des Dorfes mit einem traditionell koreanischen Tee (schmeckte leider nicht sehr gut).








Der nächste Stop war der Dongdaemun Market, dieser Markt ist der grösste Fashionmarket in Korea. Es türmen sich mehrere Shopping Malls nebeneinander auf und Dare (er hasst shoping) bekam schon beim betrachten der 10 Stöckigen Gebäude einen Schweissausbruch. Zum Glück hatten wir keine weibliche Begleitung dabei, den sonst wären wir wahrscheinlich den ganzen Tag am selben Ort geblieben. Wir rannten kurz durch eine Mal und verliesen sie nach 15 Minuten mit neuen Turnschuhen wiede. Ich weiss nicht, wie mann hier etwas bestimmtes finden will, denn alles ist so unübersichtlich und wirr... aber wahrscheinlich ist es ein Paradies für Frauen... Wir waren allerdings froh als wir wieder drausen waren. Ich denke ich werde diese Gebäude mit Janine (Freundin) und Danina (Schwester) im Juni wieder betreten müssen. Vieleicht laden wir sie dann einfach da ab und wir (Rest meiner Familie) trinken in der Zwischenzeit irgendwo ein Bier.


Da wir ein wenig spät dran waren beschlossen ich und Dare keine weiteren Sehenswürdigkeiten zu besuchen sondern begaben uns direkt zum "N Seoul Tower" (unser Treffpunkt mit dem Rest der Gruppe). Ich weiss nicht was das "N" im Namen soll, aber ich bin zu faul um es jetzt noch nach zu schauen. Wir kamen genau richtig um den Sonnenuntergang zu sehen (nur ich und Dare), der Rest der Gruppe beobachtete den Sonnenuntergang im Stau auf dem Weg zum Tower. Nach 200 Fotos später traf dan der Rest der Gruppe auch im Tower ein. Leider war es schon dunkel und sie verpassten den spektakulären Sonnenuntergang über Seoul. Erst im Tower erkannte man die enorme grösse der Stadt. Rund um den Turm sah man nur Hochhäuser bis zum Horizont (Ausser zur Grenze zu Nordkorea, da war Gebirge ohne Lichter). Es war wie mitten auf einem Ozean aus Hochhäuser und Wolkenkratzern.
Vorhängeschlösser von Pärchen am Zaun vor dem N Tower


Nach dem Tower gingen wir zurück zum Hostel. Da alle andern ohne uns gegessen haben, gingen ich und Dare alleine in ein Restaurant und assen überteuertes Chicken-Lady essen, das nicht einmal gut war. Na ja da merkt man halt, das man in der Hauptstadt ist.
Als wir nach Hause kamen war in unserem Hostel eine riesige Party im Gange... Unsere Ungaren (Anna und Balint) hatten einige Landsleute eingeladen und liessen es richtig krachen. Schnell waren auch ich und Dare in Partystimmung und so beschlossen wir (trotz Müdigkeit) mit ihnen in den grössten Club von Seoul zu gehen.
Da wir diesen natürlich nicht fanden, mussten wir dauern Passanten nach dem Weg fragen. Kurz bevor wir vor dem Club standen, probierte ich mein Glück bei einer Gruppe Koreanern... Es stellte sich aber heraus, das es gar keine Koreaner waren sondern Chinesen aus Hong Kong. Sie zeigten uns den Club und sagten uns, dass er überfüllt und schlecht sei... Alle ausser mir, Dare und ein Ungar (Name weiss ich nicht mehr) gingen in diesen Club. Die Chinesen waren geschäftlich in Seoul kannten die Stadt. Sie luden uns ins Hyatt Hotel ein, da die Stimmung im hoteleigenen Club die Stimmung am besten sei. Es war ziemlich speziell als wir beim Hotel ankamen, den es standen nur Bentleys, Ferraries, Lamborginis, Porsches und andere Autos der gehoberen Preisklasse vor dem Club. Man bedenke, dass Südkorea durch extrem hohe Einfuhrzölle den einheimischen Automarkt (Kia, Hyunday und Samung, ja die machen auch Autos zusammen mit Renault) vor dem Import ausländischer Autos schützt. So zahlt man in Südkorea für einen Ferrari mindestens 30% mehr als in Europa für das selbe Modell. Ich fragte Vincent (einer der Chinesen) welches sein Lieblingsauto ist und er sagte: Audi R8. Darauf fragte ich ihn, ob er dieses gerne haben würde und er antwortete: Ah nein nicht haben würde, ich habe einen Audi R8 in Hongkong.
Wir waren also mit Sicherheit die ärmsten Leute in diesem Club. Dare der Slovene, erzählte mir, das der slovenische Durchschnittslohn bei 800 Euro liegt und er sich hier wie ein armer Bettler vorkommt. Unsere Freunde aus Hongkong waren nicht so arm, den sie bezahlten uns nicht nur den Eintritt, sondern auch Drinks im Wert von 500 CHF. Hier kostete ein Drink 30'000 bis 50'000 Won, das sind ca. 25-45 Franken (in anderen Clubs bezahlt man zwischen 5000 bis 10000 Won für dieselben Drinks). Um 04:00 Uhr schloss der Club und wir fuhren zurück in die Innenstadt und besuchten noch einen anderen Club. Auch hier wurde uns wieder der Eintritt und Drinks bezahlt. Wir wollten das wirlich nicht, aber die Chinesen kannten kein Pardon und bezahlten ständig die Rechnung für die ganze Gruppe. Sie wurden sogar sauer, als wir sie dann auch noch zu einem Drink einluden (war hier aber um einiges günstiger). Am Ende wurde ich von einem der Chinesen noch nach Hong Kong eingeladen. Wenn ich also noch Zeit habe, kann ich im Hotel seines Vaters übernachten und er zeigt mir die Stadt. Gut solche Freunde zu haben.



ACHTUNG: Leute mit schwachem Magen bitte diesen Abschnitt überspringen:
Um sieben Uhr kamen ich und Dare im Hostel an (ich war schon lange nicht mehr so lange unterwegs). Es lag ein komischer Geruch in der Luft im Hostel. Der ganze Eingangsbereich roch nach Toilette und Kot. Wir trafen in der Küche auf jemanden unserer Gruppe (weiss nicht mehr wer es war) und diese Person erzählte uns die Geschichte über den scheusslichen Geruch und warnte uns die Toilette nicht zu benutzen. Da wir aber noch die Zähne putzen mussten, ignorierten wir die Warnung und betraten die Toilette trotzdem.
Was wir da sahen war einfach unglaublich!!! Eine Hose voller Kot (oder Stuhl, weiss nicht was neutraler tönt, damit es nicht zu hässlich wird) hing an einem Hacken. Der ganze Boden und die Wände waren mit Kot und Kotze verschmiert auch die Toilette und das Lavabo blieben nicht verschohnt. Wir hielten es keine Minute in diesem Raum aus und flüchteten schnell wieder. Leider gab es nur eine Toilette im ganzen Hostel die zugleich auch Dusche war. Dare ging noch duschen und ich habe keine Ahnung wie er das aushielt (nüchtern hätte er das kaum geschaft). Wir erfuhren am nächsten morgen, das ein Kanadier, der am Vortag mit zwei Freundinnen im Hostel ankam Schuld an dieser Schmiererei war. Er kam nach hause und konnte nich einmal mehr richtig laufen (so viel Alkohol hatte er getrunken). Die zwei Kanadierinnen mussten ihn beinahe tragen. Er ging in die Toilette und richtete da diese Schweinerei an und wankte anschliessend sehlenruhig in sein Bett im 8-er Zimmer (zum Glück hatten wir ein eigenes Zimmer ohne Kanadier). Ich denke mal sein Bett sah am nächsten Tag etwa gleich versaut aus wie die Toilette. Nadine weckte diesen Kanadier am nächsten Morgen und befahl ihm seine Schweinerei doch bitte selber wieder weg zu putzen. Er hatte natürlich keine Ahnung mehr vom gestrigen Abend und es war ihm sichtlich peinlich. Er entschuldigte sich und putzte die seine ganze Schweinerei. Ich konnte aber trotzdem nicht mehr in diese Toilette, den ich sah die ganze Zeit die Bilder vor meinen Augen.
(Um euch den Magen nicht zu verderben habe ich mich entschlossen zu diesem Kapitel keine Bilder hoch zu laden)
Ich muss an dieser Stelle vieleich noch sagen, das wir mit den Kanadiern hier schon einige schräge Geschichten erlebt haben. So klopfte eines Abens im Clarke an Philips Tür und trat halb schlafend in Philips Zimmer ein. Danach ging er ohne ein Wort zu sagen zu Dare's Pult zog sich die Hose runter und setzte sich auf Dare's Stuhl. Philip skypte gerade mit seiner Freundin und kappierte erst gar nicht was passierte. Aber als er Clark mit runtergezogenen Hose auf Dare's Stuhl sitzen sah, schmiss er ihn aus dem Zimmer. Clark entschuldigte sich und erklärte, das er dachte er wäre auf der Toilette. Danach wolle er noch bei mir ins Zimmer (hab nichts gemerkt, da ich geschlafen habe und glücklicherweise abgeschlossen war) und Philip musste ihm den Weg zur Toilette zeigen. Am nächsten Tag hatte Clark keine Ahnung von der ganzen Geschichte und wollte es Anfangs nicht glauben. Wir sind uns auch nicht sicher, ob er wirlich wach war oder ob er nur am Schlafwandeln war.

Ab hier können wieder alle weiterlesen

01.04.2012

3. Tag in Seoul
Am dritten Tag wurden wir von Dagna und Sylvia geweckt, die an diesem Tag das Frühstück zubereitet
haben.

Nach dem Frühstück gingen ich und Dare aufgrund Schlafmangels noch einmal ins Bett und schliefen bis 13:30 während die andern früher nach Daegu zurück fuhren oder noch ein wenig Seoul besichtigten.
Ich und Dare beschlossen noch den Changdeokgung Palace und den Secret Garden of Changdeokung zu besuchen. Leider waren wir zu spät dran und verpassten die obligatorische Führung für den Garten und konnten nur den Palast besichtigen. Um Geld zu sparen wählten wir ein Ticket ohne Führung und liefen dann einfach einer englischen Gruppe nach.



Nach diesem Tempel besichtigten wir noch den Stadteil Buckchon mit traditionellen Häusern und suchten uns ein traditonelles Restaurant.

Leider hatten wir keinen Erfolg, da alle Restaurants in diesem Stadtteil geschlossen waren. Wir brauchten über eine Stunde bis wir ein traditionelles Restaurant gefunden hatten. Wir bestellten uns eine traditionelle Ochsensuppe und Dumplings (mit Hackfleisch, Gemüse und Reis gefüllte und gedämpfte Teigtaschen). Danach wechselten wir noch die Strassenseite und tranken in einem Cafe frische Fruchtsäfte und assen eine frische Waffel. Weil wir wie oben schon erwähnt ein wenig Schlaf hatten und ziemlich müde waren, beschlossen wir uns langsam auf den Heimweg nach Daegu zu machen.

Als wir dasDormitory erreichten war gerade 23:45 und wir wurden von Robin (aus Holland) aufgefordert, in 15 Minuten seinem Zimmergenossen um 24:00 zu seinem Geburtstag zu gratulieren. Und so wurde kam ich auch diese Nacht entgegen meines Plans eher ein wenig zu spät ins Bett.
Wir feierten am nächsten Abend mit einer grösseren Gruppe am Campus-Brunnen Martins Geburtstag mit Holy Water (auch Soju genannt), Torte und dem obligatorischen Bad (des Geburtstagkindes) im Brunnen.
Unser Geburtstagsgeschenk: Prinzessinnen Krone, Spiegel und Ohrringe
Bad im Brunnen

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